Versäumnisse der Familien-Bischofssynode 2014 in Rom

John Smeaton, Direktor der 1967 gegründeten und ersten Lebensrechts-Organisation der Welt, „Society for the protection of Unborn Children“ (SPUC), und Mitglied der Laieninitiative „Voice of the Family“, hat am 28. Dezember in einem Vortrag in London der Familien-Bischofssynode, die im Oktober 2014 in Rom tagte, schwere Versäumnisse vorgeworfen.
Es sei „verblüffend, dass der Schlussbericht einer Synode, die ausdrücklich unter dem Motto ‚Die pastoralen Herausforderungen der Familie im Kontext der Evangelisierung’ steht, Abtreibung, künstliche Befruchtung, Experimente mit Embryos, Gender-Theorie, Euthanasie, assistierten Selbstmord und Bedrohungen der Freiheit, in Übereinstimmung mit dem Sittengesetz und der Lehre der katholischen Kirche zu leben, zu erwähnen unterlässt.
Ein weiteres schweres Versäumnis ist es, dass es keine Erwähnung des Ernstes der Bedrohung gibt, denen Eltern gegenwärtig gegenüberstehen. Die bedrängendsten Gefahren, die von Nation zu Nation verschieden sind, umfassen:
- Die Leugnung des Rechtes der Eltern, zu kontrollieren, was ihre Kinder in den Schulen lernen, d.h. durch die Auferlegung verpflichtender, gegen das (werdende) Leben und gegen die Familie gerichteter Sexualerziehung durch den Staat.
- Die Bestimmung für Zugang zu Abtreibung und Verhütung in Schulen ohne Wissen oder Zustimmung der Eltern, auch in katholischen Schulen.
- Die Anforderung an die Lehrer, Kinder in Ländern, in denen ‚gleichgeschlechtliche Ehe‘ legalisiert wurde, in der neuen Definition von ‚Ehe‘ zu unterrichten – eine Verfahrensweise, die in einigen katholischen Grundschulen in London verfügt wurde.
Das Versäumnis des Abschlussdokuments (der Bischofssynode, Anm.), diese Themen anzusprechen, ist ein schwerwiegender Verrat an den Familien.
Die Gefahren für die Freiheit, wie sie oben dargestellt wurden, sind nicht die einzigen Bedrohungen, denen Familien ausgesetzt sind. Es mehren sich auf der ganzen Welt Fälle von Individuen, die ihre Lebensgrundlage zerstört oder gefährdet sehen durch eine energische und intolerante homosexuelle Lobby, die eine vollständige Anerkennung und Zustimmung verlangt. Jene Fälle umfassen Versuche, die Eigentümer von Pensionen zu zwingen, homosexuelle Paare zu akzeptieren, die das Bett in ihrem Haus teilen, sowie Bäcker zu zwingen, Kuchen zu backen, die ‚gleichgeschlechtliche Ehen‘ feiern. Wir haben auch Arbeitnehmer gesehen, die bestraft wurden, weil sie ihre Ansichten über ‚gleichgeschlechtliche Ehen‘ und Homosexualität zum Ausdruck bringen, und Geistliche und Straßenprediger, die verhaftet wurden, weil sie ihre traditionellen christlichen Ansichten mitteilten. Das am schwersten Wiegende von allem ist, zu sehen, wie Kinder in ihren Schulen in der Agenda der Homo-Sex-Rechte indoktriniert werden. All das entwickelte sich vor einem längerfristigen Hintergrund von Bedrohungen des Rechtes auf Ablehnung aus Gewissensgründen bei Mitwirkung in schwerwiegenden moralischen Vergehen wie etwa Abtreibung.
Die Besorgnis wächst in der katholischen Welt. Eltern fürchten, dass ihre Kinder in einer Welt aufwachsen, in der sie großen Nöten ausgesetzt sind, wenn sie danach streben, gemäß dem natürlichen Sittengesetz und der Lehre der Kirche zu leben. Doch die Autoren des Schlussberichtes der Familiensynode beziehen sich in Nummer 6 lediglich auf ein ‚allgemeines Gefühl der Ohnmacht‘, das die Familien erleben, ohne jede Diskussion dieser Wirklichkeiten.“ (Originaltext auf Englisch siehe: http://spuc-director.blogspot.co.at/2014/12/catholic-laypeople-must-have-maturity.html).

Thomas Ehrenberger

 

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